Im Dschungel der Maßnahmen
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Isabel Horstmann, Dr. phil., Jahrgang 1958, geb. in London, wuchs in Niedersachsen auf. Nach einer antroposophischen Ausbildung zur Gymnastiklehrerin und Tätigkeit an einer heilpädagogischen Schule studierte sie an der Philipps Universität in Marburg die Fächer „Neuere deutsche Literatur und Medien“ sowie „Kunstgeschichte“. 1996 promovierte sie und arbeitete im redaktionellen Bereich für Fachzeitschriften, als Lektorin für Ratgeber, Dokumentationen und Fachbücher. Zudem war sie freiberuflich an Bildungsinstituten in Mittel- und Nordhessen tätig. Der Schwerpunkt lag dabei auf Bewerbungstrainings, zum Teil eingebunden in Feststellungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Dabei hat sie Einblicke in jenen Bereich erhalten, in dem Arbeitsverwaltung und Bildungsinstitute versuchen, den Gedanken des „Fordern und Fördern“ in die Tat umzusetzen. Um zu verstehen, was da geschieht, muss man wissen: Zahlreiche arbeitsmarktpoltitische Maßnahmen reduzieren die Zahl der Arbeitslosen, weil die Teilnehmer während ihrer Teilnahme nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden. Im April 2008 waren 1.531.940 Personen in Maßnahmen untergebracht. Nicht alle, aber viele davon, waren damit aus der offiziellen Statistik entfernt. Was den Arbeitsuchenden dabei angetan wird, ist unglaublich und oft auch ungeheuerlich. Wer „Maßnahmen“ nur vom Hörensagen kennt, wird aus dem entsetzten Staunen nicht mehr herauskommen - und wer selbst schon an Maßnahmen teilgenommen hat, wird feststellen, dass sich auch das, was er selbst erlebt hat, noch übertreffen lässt.