Hausärztliche Leitlinie hausärztliche Gesprächsführung
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Anwendungsbereich der Leitlinie Der Schwerpunkt der vorliegenden Leitlinie liegt auf Hinweisen und praktischen Hilfestellungen für • das Arzt-Patienten-Gespräch • das Gespräch vom Hausarzt mit Kollegen anderer Fachdisziplinen, mit Mitarbeitern ambulanter • Pflegedienste, Kliniken, Apotheken. Die Leitlinie findet keine Anwendung auf das Gespräch mit Patienten, die an krankheitsbedingten Kommunikationsstörungen leiden, wie z. B. Schizophrenie, Borderline etc. Worum es in dieser Leitlinie n i c h t geht • um Tricks, mit denen man es schafft, andere Menschen zu etwas zu überreden, was sie selbst nicht wollen • um Kniffe (Manipulation), mit denen es gelingt, Menschen in eine, vermeintlich richtige, Richtung zu bewegen, so dass sie ihr Verhalten ändern. Warum Ärzte oft skeptisch sind in Sachen Kommunikationstraining Sie spüren intuitiv, dass die Grenze zur Manipulation, zur Nutzung der Kommunikation als Instrumentarium der eigennützigen Zielverfolgung, fließend ist. Bei allgemeinen Begriffen wie Arzt oder Patient benutzen wir wegen der besseren Lesbarkeit in der Regel die männliche Form, schließen aber die weibliche ausdrücklich mit ein. Relevanz und Ziel der Leitlinie Die Qualität der Gespräche hat eine große Auswirkung auf • die vom Patienten wahrgenommene Qualität der Behandlung. • auf die objektiven Therapieergebnisse und die Akzeptanz der Therapie beim Patienten. Eine Leitlinie, die hilft, die Patientenkommunikation zu verbessern, hat daher große praktische Bedeutung. Vorrangiges Ziel der Leitlinie ist es, die Effizienz der Gespräche zu verbessern: Verständnisfehler als Ursache von Non-Compliance vermeiden. Verständigungsfehler als Ursache falscher Therapiedurchführung und Gefährdung der Non-Compliance reduzieren und damit Fehldiagnosen oder Doppelbehandlungen vermeiden. Eigene Arbeitszufriedenheit und Patientenzufriedenheit steigern. Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) fördern, damit Entscheidungen von Arzt und Patient gemeinsam getragen werden und die Eigenverantwortung der Patienten gestärkt wird. Auf der Basis einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung findet der Hausarzt einen Zugang zu seinen Patienten. Durch das gezielte Zusammenspiel von verbaler, non-verbaler und visueller Kommunikation kann er Patienten dazu motivieren, aktiv an der Therapie mitzuwirken und Eigenverantwortung zu übernehmen - der Schlüssel zu besserem Therapieerfolg.