Identität und Weltbild
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Wiederholungsformen prägen in einem entscheidenden Maße die bildende Kunst, aber auch die Literatur und Musik des 20. Jahrhunderts. Sie werden dabei mit unterschiedlichen Funktionen besetzt und wenden sich mit jeweils eigenen Wirkungsmechanismen an den Betrachter. Parallel zur Entdeckung der Wiederholungsstrukturen als künstlerische Gestaltungsform gewinnt die „Bildnerei der Geisteskranken“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmende Beachtung. Dabei fällt auf, dass diese ebenfalls häufig durch Wiederholungsstrukturen geprägt ist. Wie sind angesichts der Entwicklungen in der professionellen Kunst die Wiederholungsformen in Bildern so genannter Außenseiter-Künstler zu deuten? Silke Röckelein stellt zunächst die Beziehung von Kunst und Außenseitertum her und erläutert die Rolle der Krankheit bei der Kunstentstehung und -betrachtung. Sie analysiert, wie Außenseitertum das Selbst- und Weltbild prägt, und fragt nach der Rolle, die Wiederholungsformen dabei einnehmen. Die Autorin untersucht anschließend Werke so genannter Außenseiter-Künstler, die sich durch Wiederholungsstrukturen unterschiedlicher Art auszeichnen. Es handelt sich dabei vor allem um bildnerische Arbeiten, aber auch um Texte und musikbezogene Blätter.