Stochastische Modellierung von Private Equity-Fonds
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Mit voranschreitender Globalisierung der Kapitalmärkte suchen institutionelle Anleger verstärkt nach alternativen Anlagemöglichkeiten, die gleichsam eine attraktive Risikodiversifikation und hohe Renditeerwartungen versprechen. Eine alternative Anlageklasse, die in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren verstärkt auch in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung gerückt ist, stellt Private Equity dar. Trotz dieses wachsenden Interesses existieren jedoch bisweilen nur wenige Studien, die sich mit der Bewertung und Risikoquantifizierung von Private Equity-Fonds – dem typischen Anlagevehikel dieses Kapitalmarktseg-mentes – auf theoretischer Ebene beschäftigen. Die vorliegende Dissertation stellt die erste umfassende Studie zur stochastischen Modellierung und Gleichgewichtsbewertung von Private Equity-Fonds dar. Dazu wird in der Arbeit zunächst ein eigenständiges stochastisches Modell der Zahlungsstromdynamik von Private Equity-Fonds in stetiger Zeit entwickelt. Mit Hilfe dieses Modells gelingt es, den arbitragefreien Wert eines Fonds im Kapitalmarktgleichgewicht abzuleiten. Die Arbeit liefert damit erstmals eine konsistente modelltheoretische Vorstellung darüber, welcher Zusammenhang zwischen dem unbeobachtbaren Wertprozess eines Private Equity-Fonds und weiteren (teilweise) beobachtbaren Größen besteht. Die Relevanz dieses neuen Ansatzes ist aus ökonomischer Sicht insbesondere im Hinblick auf die Illiquidität von Private Equity-Fonds zu sehen. Aufgrund des Fehlens organisierter und liquider Sekundärmärkte für Private Equity-Fonds sind für diese Beteiligungsform keine Marktwerte beobachtbar. Die vorliegende Arbeit stellt einen wesentlichen Baustein zur Auflösung dieses grundlegenden Problems dar. Ferner bietet die Arbeit interessante neue Einsichten im Hinblick auf Veränderungen der Verteilung und des systematischen Risikos von Private Equity-Fondsrenditen über die Fondslaufzeit. Ein umfassender Empirieteil rundet die Arbeit ab. Dieser zeigt, wie das entwickelte Modell an Zahlungsstromdaten realer Private Equity-Fonds kalibriert werden kann und unterzieht es verschiedenen empirischen Konsistenztests. Basis der empirischen Analyse bildet dabei ein umfangreicher Datensatz europäischer Private Equity-Fonds.