Vom Dienst an Mutter und Kind zum Dienst nach Plan
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Der Trend zur Klinikentbindung in der Bundesrepublik der 1950er und 1960er Jahre führte damals zum fast vollständigen Verschwinden der Hausgeburten. Der Hebammenberuf veränderte sich durch die Verwissenschaftlichung der Geburtshilfe in der Klinik, dem Einzug der Technik in den Kreißsaal und der Durchsetzung eines vorsorgeorientierten und dem Planungsdenken verpflichteten geburtshilflichen Handelns grundlegend. Zugleich wandelten sich die Anforderungen an Schwangere und Gebärende. Begleitet wurde dieser Modernisierungsvorgang von gesundheitspolitischen Entscheidungen, die den vormals selbständigen Berufsstatus der Hebammen auf den der ärztlichen Assistentin im Kreißsaal reduzierten. Von modernen Präventionsaufgaben wurden Hebammen damals ausgeschlossen. Zu Beginn der 1970er Jahre unterlag der Beruf jedoch bereits einem neuerlichen Wandel, der durch den gesellschaftlichen Bedarf nach außerklinischer Hebammenbetreuung hervorgerufen wurde.