Negative Diskriminierung
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Robert Castel untersucht anhand der Jugendunruhen die Stigmatisierungs- und Deklassierungsmechanismen, die Migranten zu »Bürgern zweiter Klasse« machen, sowie die neuen Formen von Prekarität und Ausgliederung, die daraus resultieren. Die Mehrzahl der heute in Frankreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund sind nicht nur besonders stark von Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsunsicherheit, Armut und schlechten Wohnverhältnissen betroffen, sondern potentielle Opfer fremdenfeindlicher oder rassistischer Angriffe. Sie alle leben in einer Gesellschaft, die negative Diskriminierung offiziell verbietet und gleichzeitig massiv praktiziert. Als junge Franzosen in den Pariser Banlieues Barrikaden errichteten und Autos in Brand setzten, musste die Öffentlichkeit erkennen, dass diesen Jugendlichen die politischen und sozialen Bürgerrechte vorenthalten werden. Robert Castel fordert, die Benachteiligung durch positive Diskriminierungsmaßnahmen wie Bildungsförderungsgesetze oder auch eine veränderte Stadtpolitik abzubauen, um die Zukunft der sich transformierenden Gesellschaft zu sichern.