Deutschland 1989
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In chronologischer Reihenfolge schildert der Historiker Helmut Caspar die dramatischen Ereignisse des Jahres 1989 in der DDR und ihr Echo in der Bundesrepublik. Das Buch zeigt, wie aus dem anfänglichen „Wir sind das Volk“ der machtvolle Ruf „Wir sind ein Volk“ wurde und welcher Mühen es bedurfte, im In- und Ausland Vorbehalte gegen den Einigungsprozess abzubauen, der am 3. Oktober 1990 im Beitritt der DDR zur Bundesrepublik gipfelte. Zwanzig Jahre ist es her, dass sich in der DDR massenhafter Bürgerprotest gegen die SED-Herrschaft, gegen tägliche Bevormundung, Überwachung, Wahlfälschung und schamlose Unterdrückung der Meinungs- und Reisefreiheit erhob. Die von der Realität entrückte Führung des hoch verschuldeten Arbeiter- und Bauern-Staats provozierte die Bevölkerung durch geschönte Statistiken und die Aussagen, die Mauer werde noch hundert Jahre stehen und die in der Sowjetunion praktizierte Politik von „Glasnost und Perestroika“ sei für die DDR kein Vorbild. Mit ihrem Ruf nach wirklicher Demokratie, spürbarer Verbesserung der Lebensverhältnisse und Reisefreiheit, nach einem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ vereinten sich unzählige DDR-Bürger im Herbst 1989 zu Friedensgebeten und Montagsdemonstrationen. Durch diese Massenproteste zwang man Honecker zur Abdankung, brachte die Mauer zu Fall und es kam ein Jahr später zur deutschen Wiedervereinigung.