Politics, aesthetics and gender relations in African-American art
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Die kultursemiotische Interpretation ausgewählter Collagen, Assemblagen, Installationen, Lithographien, Linolschnitte und Skulpturen ergibt, dass sowohl Catlett als auch Saar für eine multi- und transkulturelle Annäherung an die Wirklichkeit stehen. Das kulturelle Gedächtnis afrikanisch-amerikanischer Bürger zu bewahren, afrikanisch-amerikanische Identität als gesellschaftliche Kraft zu definieren und zu fördern, gewinnt dabei als künstlerisches Ziel vorrangiges Gewicht. Catletts und Saars Kunst ist qualitativ hochwertige Kunst, die sich vom Einfluss europäischer Ästhetik befreit und insbesondere afrikanische Kunst als vorbildlich begreift. Die Nähe zu Postmoderne und Pop Art oder die Aufnahme dadaistischer Stilmittel und die Begegnung mit dem Duchamp-Effekt bilden gleichwohl bedeutsame Bezugsfelder. Feminine Ästhetik zeichnet zudem ein Bild der „empowered woman“, wobei Würde und Schönheit des Körpers urförmige Identität, Hybridität und Differenz innerhalb sozialer Konstrukte von „race“, „class“, und „gender“ repräsentieren. Während Catlett das „social consciousness“ hervorhebt, einer ideologischen Überzeugung folgt, Identität aus Abgrenzung heraus beschreibt und eine Kunst des aktiven Widerstands entwickelt, betont Saar das „spiritual consciousness“, gestaltet (Re)konstruktionen afrikanisch-amerikanischer Frauenbilder, die referentiellen Charakter für Frauen der Gegenwart besitzen, und erklärt das alltägliche Objekt zum machtvollen Symbolträger sowie das „power gathering“ zum gewollten Resultat künstlerischen Engagements.