Erlebnispädagogik
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Erlebnispädagogik darf nicht als 'Action-Veranstaltung' gesehen werden, sondern vielmehr als Verfahren zur Wahrnehmungserweiterung. Wenn sie therapeutisch wirksam sein soll, so bedarf sie sorgfältiger Vorbereitung, Einführung und Einfühlung in das Erlebnis, engagierter und behutsamer Durchführung im Sinne der Selbst- und Fremdwahrnehmung und viel Wirkungsraum. Jeder muss die Möglichkeit zur Reflexion haben. In die intensive Erfahrungswelt der Erlebnispädagogik darf niemand „hineingeworfen“ werden. Hinführung und Durchführung bedürfen eines hohen Maßes an Empathie sowie therapeutischer und pädagogischer Verantwortung. Als Aufgabe mit Perspektive gilt es aus Erfahrungswissen herauszufiltern, welches erlebnispädagogische Verfahren auf welche Störbilder am effizientesten wirkt. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass gelungene Bewältigung von gestellten Aufgaben selbstwertaktivierend ist und antriebsfördernden Effekt hat. Es gibt Menschen, die betrachten es als heilsam, sich in der Natur zu bewegen, in ihr zu ruhen oder zu meditieren. Das Ziel der Erlebnispädagogik besteht darin, die Persönlichkeit in diesem Sinne zu stärken, bzw. zu fördern, indem die Teilnehmer an ihre intellektuellen oder physischen Grenzen stoßen. Bei den Interaktionsübungen werden die Teilnehmer mit einer Fülle an unbekannten Situationen, Problemen und Ereignissen konfrontiert, die nur in Kooperation mit der Gruppe gelöst werden können. In der Regel helfen die bisher gesammelten Erfahrungen nur bedingt weiter, weil sie für diese neuartigen Anforderungen noch keine Lösungsstrategien entwickeln konnten. Da die Persönlichkeitsentwicklung immer mit einer sozialen Interaktion einhergeht, ist die Erlebnispädagogik genau die richtige Methode, um die Persönlichkeit dahingehend zu fördern, dass ein Individuum mit neuen Aufgaben zurechtkommen und situationsangemessen handeln kann.