Globale Hungerkrise
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Das heutige Welternährungssystem ist sozial ungerecht. Über eine Milliarde Menschen leiden unter chronischem Hunger. Damit wird das Menschenrecht auf Nahrung verletzt. Zu den Hungernden gehören auch Millionen von Landwirtschafts- und Lebensmittelarbeitern. Das Welternährungssystem zerstört zudem die Ökologie, auf die es angewiesen ist. Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielfältig: Kriege, Naturkatastrophen, Bevölkerungswachstum. Aufgrund der Finanzkrise, des Klimawandels und neoliberaler Politikstrategien ist die Zahl der Hungernden dramatisch angestiegen. Die Inflation der Preise für Grundnahrungsmittel, der Biokraftstoffboom und die Spekulation mit Lebensmittelrohstoffen verschärfen die Situation. Die Produktion von Nahrungsmitteln für die Weltbevölkerung wird heute maßgeblich von Agrar- und Lebensmittelkonzernen beherrscht. Sie kämpfen um Marktanteile, Profite und Patente. Das Millenniumsziel der UN, die Zahl der Hungernden zu halbieren, ist in weite Ferne gerückt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten steht als Interessenvertretung der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in Deutschland auch zu ihrer Verantwortung im weltweiten Kampf gegen Armut und Hunger. Dieses Buch soll zur Klärung der aktuellen Diskussion und zum solidarischem Handeln beitragen. Mit Beiträgen von Jean Ziegler, Elmar Altvater, Herbert Schui, Jörg Goldberg, Peter Wahl (Weed), Pia Eberhardt (Attac), Armin Paasch (FIAN), Michael Windfuhr (Brot für die Welt), Constanze von Oppeln/Rafaël Schneider (Welthungerhilfe), Harald Wiedenhofer (EFFAT) u. a.