Lesekompetenz
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Die Fähigkeit zu lesen gilt als eine der unverzichtbaren Basiskompetenzen, ohne die eine aktive gesellschaftliche Partizipation und eine befriedigende Lebensführung nicht möglich ist. In empirischen Erhebungen der letzten Jahre hat sich allerdings gezeigt, und immer wieder bestätigt, dass es deutschen Schulen nicht gelingt, diese Lesekompetenz in zufriedenstellendem Maße zu vermitteln. Im ersten Teil dieses Studie wird auf Basis des Literacy- und des kulturwissenschaftlichen Konzeptes von Lesekompetenz sowie empirischen Befunden aus der Reading-Literacy- und Lesesozialisationsforschung ein Modell zur schulischen Lesekompetenzförderung entwickelt. Dieses Konzept bezieht nicht nur den Deutschunterricht in die Leseförderung ein, sondern ist fächerübergreifend angelegt. Im Zentrum des zweiten Teils wird herausgestellt, welche Rolle der sozialwissenschaftliche Unterricht, auch in Abgrenzung zum Deutschunterricht, bei der Leseförderung einnehmen kann. Dabei wird das lesefördernde Potenzial der politisch-ökonomischen Bildung untersucht und begründet, warum die Vermittlung von Lesekompetenz entgegen der in der Fachdidaktik teilweise vertretenen Ansicht, eine dringliche Angelegenheit des sozialwissenschaftlichen Unterrichts sein sollte. Bislang ist die Forschung zur Lesekompetenzentwicklung im sozialwissenschaftlichen Unterricht ein von der Fachdidaktik vernachlässigter Bereich. Dieses Buch arbeitet einige bislang ungeklärte Forschungsfragen, insbesondere aus dem Bereich einer genuin politischen Lesekompetenz, heraus, deren Klärung im Interesse einer ganzheitlichen und der sozialwissenschaftlichen Bildung angemessenen Lesefähigkeit dringend angegangen werden sollte.