Erfolgsfaktoren für Stiftungskooperationen
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Neue wissenschaftliche Arbeiten über den dritten Sektor erwähnen wie die Praxis zwar die große Bedeutung von Kooperationen für den dritten Sektor im Allgemeinen und für Stiftungen im Besonderen, unterziehen sie aufgrund anderer Fokussierungen jedoch keiner detaillierten Analyse. In der Wissenschaft fehlen somit bislang tiefere Einsichten und fundierte Analysen über die tatsächlichen Kooperationsaktivitäten von Stiftungen, die damit verfolgten Ziele und möglichen Probleme. Auch Aussagen über erfolgversprechende Determinanten und Gestaltungsempfehlungen für Stiftungskooperationen wurden bislang nicht abgeleitet. Die vorliegende Arbeit setzt deshalb die Erforschung des Erfolgs von Nonprofit-Kooperationen am Beispiel der Stiftung in den Fokus. Dabei ist zu beachten, dass Forschungsarbeiten über das Phänomen von Kooperationen im dritten Sektor auf die Herausforderung treffen, dass die Nonprofit-Forschung, die Stiftungsforschung sowie die Kooperationsforschung sehr junge, in sich noch nicht geschlossene Forschungsgebiete darstellen. So schreibt SPECKBACHER (2008): „research-based analysis of governance mechanisms in nonprofit organizations is relatively underdeveloped“. Ebenso hat eine intensive Verknüpfung der Forschungsgebiete noch nicht stattgefunden. Kooperationen stellen ein Instrument der effizienten Arbeitsteilung und professionellen Organisationsführung dar. Erkenntnisse der Nonprofit-Forschung und der Kooperationsforschung sind daher im Rahmen dieser Arbeit zu verknüpfen, um die Analyse von Kooperationsmöglichkeiten als Instrument der Organisationsführung in das professionelle Management einer Nonprofit-Organisation zu integrieren. Die vorliegende Arbeit widmet sich dieser Aufgabe, indem sie sich innerhalb der Nonprofit-Forschung den Bereich der Stiftung herausnimmt und den Schwerpunkt der möglichen Zusammenarbeit von Stiftungen mit anderen Organisationseinheiten beleuchtet. Zum einen gilt es dabei, die Erkenntnisse der Kooperationsforschung aus dem Profit-Bereich auf ihre Übertragbarkeit auf den Nonprofit-Bereich hin zu überprüfen. Zum anderen ist es das Ziel, aus den übertragbaren theoretischen Erkenntnissen Determinanten für den Kooperationserfolg einer Nonprofit-Organisation am Beispiel der Organisationsform Stiftung abzuleiten. Wie im Folgenden unter Abschnitt 1.2 näher ausgeführt, verfolgt die Arbeit somit sowohl ein theoretisches Erklärungsziel als auch ein pragmatisches Gestaltungsziel. Im formulierten Oberziel der Arbeit wird dies deutlich, es lautet: Entwicklung eines fundierten Aussagensystems, welches sowohl auf einer theoretisch-analytischen als auch auf einer empirischen Komponente basiert und das ein zweckgerichtetes, gestaltendes Handeln für Stiftungen beim Eingehen von Kooperationen ermöglicht (im Sinne eines praxeologischen Aussagensystems).