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Kulturwandel und die Konkurrenz der Religionen in Mexiko

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Anhand dreier benachbarter, religiös unterschiedlich strukturierter Dorfgemeinschaften im mexikanischen Bundesstaat Guerrero gibt Kammler in seiner Untersuchung eine detaillierte ethnografische Beschreibung der Verschränkung von kulturellem Wandel mit religiöser Ausdifferenzierung. Ein Augenmerk liegt dabei auf dem Umstand, dass diese verschiedenen Dorfgemeinschaften bei ähnlichen äußeren Existenzbedingungen und ähnlichem kulturellem Erbe unterschiedliche Wege bei der Gestaltung ihrer eigenen Moderne beschreiten. Unter anderem wird geklärt, inwieweit sich bestimmte Prozesse des Wandels, beispielsweise Entscheidungen für oder gegen eine religiöse Konversion, aus der lokalen Lebenspraxis begründen lassen, die grenzüberschreitende Migration einschließt. Religiöse Fragmentierung wird als Anzeichen dafür gewertet, dass das tradierte Reservoir an kollektiv geteilten Überzeugungen, d. h. ein gemeinsamer Mythos, als Quelle einer Sinngebung in der Lebensführung der Dorfbewohner nicht mehr ausreicht, um die im beschleunigten Kulturwandel deutungsbedürftig gewordenen Probleme zu bearbeiten.

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2010

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