Regenwaldschutz in Brasilien und das Umweltvölkerrecht
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Wer es unternimmt, die Amazonasfrage zum Thema des Umweltrechts zu machen, wird unweigerlich mit einem Sachzusammenhang befasst, dessen Dimensionen in die Bereiche der Umweltwissenschaften, der Politik und internationalen Beziehungen sowie des Völkerrechts weisen. Eine interdisziplinäre Herangehensweise ist unabdingbar, um den zeitgeschichtlichen Vorgang exhaustiver Tropenwaldvernichtung als Rechtstatsache und internationalen Regelungskonflikt zu erfassen. Den eigentlichen Streitgegenstand bilden 5,1 Millionen qkm zusammenhängender ursprünglicher Regenwald, der sich auf brasilianischem Hoheitsgebiet befindet und den es wegen seiner ökologischen Bedeutung zu schützen und zu erhalten gilt. Die Umweltproblematik, der hier begegnet wird, ist ebenso ungewöhnlich wie einzigartig: sie ist sowohl regional als auch weltumspannend gelagert. Zu befürchten steht, dass mit der in absehbarer Zukunft zu erwartenden Destabilisierung des amazonensischen Ökosystems die globale Biosphäre in Mitleidenschaft gezogen wird, mit unabsehbaren Folgen für Klima, Wasserhaushalt, Nahrungsressourcen und Lebensbedingungen der Menschheit.