Alfred Hitchcock oder: wie ich lernte, die Bombe zu fürchten
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Die Faszination, die von Hitchcocks Filmen ausgeht, wurde bereits in seiner frühen Schaffensperiode mit „Suspense“ in Verbindung gebracht. Aber wie genau entsteht Suspense? In dem berühmten Gespräch mit Truffaut liefert Hitchcock ein Beispiel, das sich in der Forschungsliteratur ohne ausreichend kritische Hinterfragung als Definition etablierte: Suspense entstehe dann, wenn der Zuschauer gegenüber den Figuren über einen Wissensvorsprung verfugt. Doch wie kommt es dann, dass wir bis zu der berühmten Duschmordszene in Psycho nichts von der Tat wissen oder sie erst zusammen mit dem an den Rollstuhl gefesselten Jeffrey durch Das Fenster zum Hof entdecken, unsere Augen sich aber dennoch nicht mehr von der Leinwand abwenden können? Die Grundidee des Buches lautet: Suspense kann und darf zumal im filmischen Bereich nicht allein mit den Mitteln einer dramaturgischen Konstellation von Informationsvergabe erklärt werden. Vielmehr ist Suspense selbst nur über ein umfangreiches Instrumentarium filmischer Beschreibung zu ermitteln. So entwickelt die Autorin eine filmspezifische Konzeption von Suspense, die anhand der exemplarischen Analyse der Filme Notorious (1946) und Vertigo (1958) nachvollzogen wird.