Revolutionsidee und Staatskritik in Richard Wagners Schriften
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Die Auseinandersetzung mit dem ‚Revolutionär’ Richard Wagner findet überwiegend auf biographischem bzw. musikalischem Gebiet statt. Vorliegende Untersuchung legt den Schwerpunkt auf Wagners theoretische Abhandlungen. Aus verschiedenen Blickwinkeln - dem historischen, systematischen und hermeneutischen Ansatz – werden die Texte auf ihren revolutionären Ideengehalt hin befragt. Als verbindendes Moment stellt sich dabei jenes metapolitische Konzept heraus, welches die Vernichtung oder besser: Überwindung des ‚politischen Staates’ auf rein ästhetischem Wege postuliert. Mit seiner radikalen Kritik an den konstitutiven Elementen des Staates eröffnet Wagner so die Sicht auf eine ‚weitere’ Form von Revolution, deren mittelbare Wirkung jeden politischen Totalitarismus ausschließt. Hierin liegt zugleich die Aktualität seiner Thesen: Die Einbeziehung kultureller Besonderheiten in den politischen Zusammenhang lasst die Kritik der bestehenden Herrschaftsverhältnisse zur Ursache einer Entwicklung werden, die mit der Affirmation der im Kunstwerk aufgehobenen Wahrheit reflexartig eine entstaatlichte Ordnung schafft, in der allein das ‚reinmenschliche’ Prinzip die gesellschaftliche Realität jenseits politischer Dogmen und Ideologien prägt.