Weichenstellungen
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Die Schweiz verfügt über eines der dichtesten Eisenbahnnetze der Welt. Dies ist keine Selbstverständlichkeit: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in fast allen Industrieländern zahlreiche Eisenbahnstrecken stillgelegt. Der motorisierte Individualverkehr triumphierte über das Massenverkehrsmittel aus dem 19. Jahrhundert. Dennoch blieben bei den Schweizer Eisenbahnen Streckenschliessungen grösseren Stils aus. Das Buch untersucht die Antwort der Schweizerischen Politik auf die vermeintliche Agonie der Eisenbahnen vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die frühen 1980er-Jahre. Die Basis hierzu bildet eine quantitative Analyse der Schweizerischen Eisenbahnwirtschaft, gefolgt von der Darstellung eines umstrittenen «Stilllegungsfalles» mit Signalwirkung für die gesamtschweizerische Gesetzgebung. Der Politikvollzug, der von der Abkehr von reinen Wirtschaftlichkeitskriterien bei der Eisenbahnsubventionierung und der opportunistischen Ausdehnung der Staatshilfen auf einen grösseren Empfängerkreis geprägt war, bildet einen weiteren Schwerpunkt. Die Darstellung wird durch die Analyse der Triebkräfte hinter dem Wandel der Schweizerischen Bundesbahnen vom gemeinwirtschaftlichen Verwaltungsunternehmen zum ökologischen Massenverkehrsmittel mit einer ausgeprägten Management-Kultur vervollständigt.