Evaluierung alternativer osteodensitometrischer Verfahren für das Kindesalter
Autoři
Více o knize
Knochendichtemessungen im Kindesalter sind problematisch, da sie an einem System vorgenommen werden, dass sich im ständigen Wandel befindet. Bei Messungen von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen ist zudem zu beachten, dass sie häufig kleinwüchsig sind und eine verzögerte Knochenreifung zeigen. Messwerte bei diesen Kindern sind bezüglich des Knochenalters und der Körperhöhe zu korrigieren, um sie mit Normwerten von Referenzgruppen vergleichen zu können. Die Verwendung von Z-Scores, die sich auf gesunde alters- und geschlechtskorrelierte Personen beziehen, ist im Kindesalter unerlässlich. Die Erstellung von lokoregionalen Referenzwerten für die alternativen osteodensitometrischen Verfahren des Quantitativen Ultraschalls und der Digitalen Radiogrammetrie ist wesentlicher Aspekt der vorliegenden Arbeit. Bei verschiedenen Patientengruppen (Chronisch entzündliche Darmerkrankung; Asthma bronchiale, nach Nierentransplantation, Osteogenesis imperfecta) konnten mit QUS bzw. DXR Gruppen mit auffälligem Status der Mineralisation im Vergleich zu den Referenzgruppen differenziert werden. Die Eignung der Alternativverfahren zur Verlaufsbeurteilung unter osteoprotektiver Therapie mit Bisphosphonaten konnte bei Patienten mit Osteogenesis imperfecta gezeigt werden. Insbesondere die Digitale Radiogrammetrie an Röntgenaufnahmen der linken Hand ist im Kindesalter als Alternativmethode zur Beurteilung des peripheren Skeletts geeignet, da sie rasch und untersucher-unabhängig durchführbar ist und eine sehr gute Korrelation zum Goldstandard DXA zeigt. Da bei Kindern und Jugendlichen zur differentialdiagnostischen Abklärung von Wachstumsstörungen, chronischen Erkrankungen oder vermehrten Frakturen eine Röntgenaufnahme der linken Hand zur Abschätzung des Knochenalters angefertigt wird, ist die DXR nicht mit einer vermehrten Strahlenbelastung verbunden. Vorteil des QUS ist neben der Mobilität der Systeme und der komplett fehlenden Strahlenbelastung der mögliche Einsatz an verschiedenen Skelettlokalisationen. Ein Einsatz des aus ist bereits bei Frühgeborenen möglich. Durch Verbesserung der Methodik, Standardisierung der Technik und aualitätskontrolle der Messungen wird der aus in der Kinderheilkunde zunehmend an Bedeutung gewinnen. Eine neue Möglichkeit ergibt sich mit der Beurteilung des Knochenalters durch den aus. Für die meisten Anwendungen bei der Beurteilung der Knochenmineralisation im Kindesalter ist die Unterscheidung der vermessenen Knochenart (gewichttragend vs. nichtgewichttragend; spongiös vs. kortikal) ebenso wichtig wie die Wahl des Messparameters und des Meßverfahrens. Werden verschiedene Verfahren kombiniert, kann unter Umständen eine Risikoerhöhung festgestellt werden. Die Korrelation der Messverfahren untereinander ist für den individuellen Patienten unerheblich, sie klärt lediglich, wie viel Prozent einer Methode durch die andere erklärbar sind. Wesentlich ist, dass insbesondere bei Verlaufsuntersuchungen nicht zwischen verschiedenen Modalitäten gewechselt wird. Diskutiert werden Empfehlungen zum diagnostischen Vorgehen zur qualitativen und quantitativen Knochenanalyse bei Kindern und Jugendlichen. Welches das ideale Verfahren im Kindesalter ist, kann gegenwärtig nicht gesagt werden.