Westöstlicher Brückenschlag
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Kein anderer Gegenwartsschriftsteller hat die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Lebenskunst, nach dem richtigen, geglückten Leben, Lieben und Sterben so dringlich aufgeworfen wie Adolf Muschg. Auch zeugt sein Œuvre vom literarisch komplexesten Fall geistig-spiritueller Osmose innerhalb der facettenreichen Aufnahme asiatischer Religiosität im Westen. Bei aller entschiedenen Kirchen- und Christentumkritik zeichnet sich in Muschgs Denken und Schreiben eine eigentümliche Verbindung von Zen-Buddhismus und mystischem Christentum Meister-Eckhartscher Prägung ab, mit Goethes der Natur abgelauschtem Ganzheitsdenken als drittem Bezugspunkt. Christoph Gellner erschließt in seinem Buch erstmals auf breiter Textbasis die Bedeutung und Herausforderung dieses westöstlichen Brückenschlags – weit über die unmittelbar Japan oder China betreffenden Romane und Essays hinaus.