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Deutungsmuster von Lehrern

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Die Untersuchung geht der Fragestellung nach, ob auf der Basis von Deutungsmustern, die aus Autobiografien von Lehrern herausgearbeitet werden, Generationen entwickelt werden können, die in einem Zusammenhang mit den Ergebnissen der historisch-empirischen Bildungsforschung zu sehen sind. Forschungsansätze berücksichtigen bei thematisch ähnlichen Untersuchungen meist deutlich weniger Quellen und spannen einen zeitlich und auch regional begrenzteren Rahmen. Sie berücksichtigen entweder Deutungsmuster für kurze Zeiträume oder beforschen Situationsentwicklungen mit statistischen Methoden. Die Untersuchung hebt sich daher auch in der Verbindung qualitativer und quantitativer Methoden deutlich von bisherigen Untersuchungen ab: Insgesamt 98 Autobiografien von Lehrerinnen und Lehrern aus zwei Jahrhunderten werden inhaltsanalytisch ausgewertet und mit empirischen Forschungsergebnissen und sozialhistorischen Erkenntnissen in Bezug gesetzt. Über die Differenzierung in universitär und seminaristisch gebildete Lehrpersonen wird ein Vergleich der Deutungsmusterentwicklung in zwei unterschiedlichen Lehrpersonengruppen für zwei Jahrhunderte vorgenommen und werden Trends in der historischen Entwicklung aufgezeigt: Zunächst werden Entwicklungstrends für zehn biografische Merkmale (prozessproduzierte Personaldaten) vorgestellt. Es handelt sich hierbei z. B. um das Geburtsdatum, die familiäre Situation, die Ausbildungsform sowie die Wartezeit bis zur ersten Festanstellung im Lehramt. Die Auswertung auf der Deutungsebene findet für 22 Kategorien statt (Intention der Autobiografie, soziale Herkunft, Schülererfahrung, Karriereentscheidung, Einschätzung der Lehrerausbildung, Situation im Kollegium, Berufszufriedenheit, Verhalten und Einstellung gegenüber den Schülern, Unterrichtsinhalte, Schulstruktur, Bild der Gesellschaft etc.). Die Verknüpfung der Selbsteinschätzung der VerfasserInnen bezüglich ihrer Karriereentscheidung für das Lehramt und ihrer Berufszufriedenheit mit ausgewählten (berufs-)biografischen Merkmalen und weiteren Selbsteinschätzungen leitet zu weiterführenden Erkenntnissen, die auch für bildungspolitische Überlegungen relevant sind. Der Abgleich der erkannten historischen Trends mit der Entwicklung des Bildungssystems in Deutschland - und insbesondere den „Langen Wellen des Bildungswachstums“ - ermöglicht die Bestimmung und Vorstellung generationstypischer Einzelbiografien. Es wird ein Zusammenhang zwischen den subjektiven Deutungsmustern und den objektiven Strukturen im Sinne von Erfahrungs-Generationen herausgearbeitet und dargestellt.

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2010, měkká

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