I want to see how you see

Der Titel stammt von einem Video der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist und steht gleichzeitig für die Sammlungspräsentation der Julia Stoschek Collection in den Hamburger Deichtorhallen wie für dieses Buch. Er verrät etwas ganz Grundsätzliches über Kunst und über die Beweggründe von Künstlern, Kunst 'zu machen'. Er verweist auf die Sehnsucht, sich in einen anderen hineinzuversetzen können, die Welt mit seinen oder ihren Augen zu sehen, zu verstehen, was den oder die andere antreibt, und das, um am Ende ein Stück freier sein zu können. Aber er schließt auch die Forderung mit ein, sich zu zeigen, sich nicht zu verstecken, sich mit dem anderen auseinanderzusetzen. Außerdem fragt I Want to See How You See danach, wie eine Sammlerin selbst die Welt sieht und noch dazu eine Sammlung aufbauen kann, die ein Spiegelbild unserer Gegenwart ist, eine energiegeladene Mischung aus Minimalismus, gesellschaftlicher Reflexion, Inferno, Farce, Sexualität, politischen Momenten oder einfach nur ungenierter, aufsässiger Körperlichkeit. Buch und Ausstellung zeigen daher miteinander verzahnt eine dezidierte Auswahl der 400 Arbeiten umfassenden Sammlung, u. a. von: Abramovic, Acconci, Aitken, Antin, Baranowsky, Beglis, Beshty, Bonvicini, Boyd, Burden, Burton, Calderwood, Chan, Chang, Demand, DeNike, Djurberg, Föttinger, Gordon, Gursky, Hein, Jankowski, Julien, Koh, Liden, Matta-Clark, McEwen, McQuilkin, Mntambo, Mommartz, Nauman, Oursler, Pfeiffer, Pruitt, Rist, Rosenberg, Rosler, Rottenberg, Ruff, Schlingensief, Schneemann, Simon, Tillmans, Vasulka, von Wedemeyer, West, Wilke, Young.