Evaluation musiktherapeutischer Interventionen bei chronisch Hautkranken
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Erstmals wird die Wirkung von Musiktherapie bei chronisch Hkranken empirisch untersucht. Die Wirksamkeit von Einzelmusiktherapie bei Erwachsenen wird überprüft anhand der Lebensqualität, den psychopathologischen Begleitsymptomen, den Kontrollüberzeugungen in Bezug auf die Herkrankungen und den Hsymptomen. Darüber hinaus wurde die Einstellung zur Musik und deren konstruktive Nutzung im Sinne eines Selbstmanagementansatzes anhand des eigens für die Studie entwickelten Davoser Fragebogens zur Musiktherapie (DFM) untersucht. Ausgehend vom biopsychosozialen Gesundheitsbegriff der WHO entfaltet die Verfasserin das Salutogenese-Konzept, das den heutigen Ausgangspunkt der Gesundheitsforschung bestimmt. Unter besonderer Berücksichtigung biologischer, psychologischer und sozialer bzw. soziologischer Aspekte der chronischen Hkrankheiten Neurodermitis und Psoriasis zeigt das Buch den aktuellen Forschungsstand auf. In der differenzierten Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Wirkungsaspekten des Musik-Erlebens macht die Autorin deutlich, dass Musiktherapie-Forschung ein hohes Maß an Interdisziplinarität erfordert, da die Komplexität des Musik-Erlebens alle biologischen, psychologischen und sozialen Aspekte menschlicher Existenz betrifft. Die Anwendung 'der Musik' im therapeutischen Kontext ist nur mit Blick auf die Universalität menschlicher Existenz verantwortbar. Deshalb reflektiert die Autorin Musiktherapie vor dem Hintergrund ganzheitlicher, salutogenetischer, biologischer, neurophysiologischer, psychologischer, erziehungswissenschaftlicher, ästhetischer, musikwissenschaftlicher und psychotherapeutischer Fragestellungen. Die Möglichkeiten der quantitativen Forschung wurden in der musiktherapeutischen und auch in der psychotherapeutischen Fachwelt vielfach skeptisch eingeschätzt. Vor allem wird immer wieder eingewandt, dass der Forschungsgegenstand derart verändert werden müsse, um ihn für die statistischen Prozeduren operationalisieren zu können, dass er in seinem Wesenskern beschädigt und schließlich als Musiktherapie nicht mehr erkennbar wird. Dem gegenüber ist es der Autorin gelungen, ein Forschungsdesign zu entwickeln, in dem alle wesentlichen Faktoren, die im musiktherapeutischen Prozess wirksam werden, Berücksichtigung finden, insbesondere die individuellen Bedürfnisse des Patienten und die sich daraus ergebende Dynamik der therapeutischen Beziehung. Sie wird damit sowohl den Anforderungen empirischer Forschungsstandards gerecht, als auch der Verantwortung den Patienten gegenüber, die an der Studie teilgenommen haben.