Von den Juryfreien zur Musica Viva
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Der Komponist Karl Amadeus Hartmann war im Münchner Kulturleben der Nachkriegszeit eine Persönlichkeit der ersten Stunde. Bereits im Sommer 1945 begann er im Auftrag der Bayerischen Staatsoper und später des Bayerischen Rundfunks, Konzerte mit zeitgenössischer Musik und mit Werken noch kurz zuvor verfemter Komponisten zu organisieren. Vielfältige Hindernisse waren dabei im von schweren Kriegsschäden gezeichneten München zu überwinden, um die Konzertreihe musica viva zu dem zu machen, was sie innerhalb nur weniger Jahre unter seiner Leitung wurde: ein weltweit anerkanntes Forum für neue und neueste Musik. Karl Amadeus Hartmann verfügte in diesem Bereich bereits über Erfahrungen, die er schon vor 1933 in der Münchner Künstlervereinigung Die Juryfreien gesammelt hatte, als er deren regen Ausstellungsbetrieb mit Kammerkonzerten begleitete. Die vorliegende Publikation bietet einen umfassenden Überblick über Hartmanns Organisationstätigkeit und legt dar, dass er nach 1945 beim Aufbau der musica viva auf bereits bestehende Kontakte zu Komponisten und Interpreten zurückgreifen konnte. Neben der Darstellung der Programme der Juryfreien-Konzerte aus der Zeit vor 1933 konnten auf der Grundlage genauer Quelleneinsicht die Konzertprogramme der musica viva in den Jahren von 1945 bis 1950 in vielen Details präzisiert werden.