Geschlechterfrage und kulturelle Differenz in der Schule
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In Brasilien hat die Kategorie des Geschlechts und damit der Frage nach Geschlechtergerechtigkeit und kultureller Differenz im pädagogischen Diskurs der letzten zwei Dekaden Aufmerksamkeit gewonnen. Die PC-Schulrichtlinien fördern die Umsetzung der Geschlechterfrage sowie interkulturelle Pädagogik in der Schule. Aktuell braucht die brasilianische Gesellschaft eine Schule, die mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit für die SchülerInnen anbietet, die nicht ausgrenzt, sondern die unterschiedlichen sozioökonomischen Ebenen, die unterschiedlichen Begabungen und Neigungen zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit nimmt. Sie muss dazu die gegenseitige Achtung, Toleranz und solidarisches Handeln zur Diskussion stellen und selbst so handeln. Mädchen und Jungen sitzen gemeinsam in einer Schulkasse und können sich gleichermaßen in Interaktion mit dem gleichen Lehrpersonal sowie mit den gleichen Lehrplänen auseinandersetzen. Die LehrerInnen müssen wissen, was sie tun und müssen die geschlechtstypischen Vorurteilsstrukturen kennen - aber sie müssen sie nicht unbedingt zum Thema machen. Aus der Perspektive der geschlechtergerechten und interkulturellen Bildung ist wichtig, dass die Lehrkräfte Lehrtechniken und -methoden anwenden, die Schulleistungen von SchülerInnen aus verschiedenen ethnischen Gruppen oder sozialen Schichten zu erleichtern. Dies beinhaltet die Verwendung einer Vielfalt von Lehrstilen, die kohärent sind zur Vielfalt von Lernstilen verschiedener ethnischer und kulturellen Gruppen. Den Umgang mit der Geschlechterfrage sowie mit der kulturellen Differenz soll ein nachhaltiger Schutz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung, um eine grundlegend andere Einstellung zur Vielfalt zu bewirken. Durch eine individuelle Förderung aller Kinder und aller Jungendlichen, können gleiche Chancen zur ihrer Entwicklung geschaffen werden. Jedes Kind und jeder Jugendliche muss in seinen Fähigkeiten erkannt und gezielt unterstützt werden, damit jede/r SchülerIn die bestmöglichen Chancen in der Schule sowie in der Arbeitswelt hat.