Urbane Wohnraumversorgung in Subsahara-Afrika

Hohe Verstädterungsraten haben in den vergangenen Jahrzehnten zu gravierenden Wohnraumproblemen in den Städten gering entwickelter Länder geführt. Ausgehend von Bedingungen rapider Urbanisierung, städtischer Armut und spezifischen klimatischen Gegebenheiten und unter Einbezug von Wohnungsmarkt und Wohnungspolitik entwickelt die Autorin ein integriertes Modell der Wohnraumversorgung im urbanen Kontext Subsahara-Afrikas, das sowohl systemische als auch individuelle Faktoren umfasst und sich dezidiert mit der Frage der Angemessenheit von Wohnraum auseinandersetzt. Dieses Modell zur Beschreibung, Erklärung und Bewertung der Wohnsituation wird auf das Fallbeispiel Addis Abeba angewandt. Die Hauptstadt Äthiopiens bietet sich als Untersuchungsraum an, da durch eine Vielfalt unterschiedlicher Housing-Strategien hervorragende Vergleichsmöglichkeiten bestehen. Anhand verschiedener Wohngebiete und der jeweils implementierten Strategie zur Schaffung von Wohnraum (informelle Siedlungen, Slum-Upgrading, Site-and-Service-Projekte, Geschosswohnungsbau) werden Systeme und Akteure im Wohnungsbau zwischen Selbsthilfe und staatlicher Intervention einer genauen Analyse unterzogen.