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Atlas vom Kommunionharz in historischen Abrissen von 1680 und aktuellen Forstkarten

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Herausgegeben im Auftrag des Niedersächsischen Landesarchivs und der Niedersächsischen Landesforsten Die Wirtschaftsphilosophie des 17. Jahrhunderts betrachtete das Staatsterritorium zunächst als Wirtschaftsraum, der gegen andere Wirtschaftsräume durch Zölle abzugrenzen sein müsste, um höhere Einnahmen aus Abgaben und Steuern erzielen zu können. Der erste Herrscher auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen, der versuchte, sich über die raumgebundenen Grundlagen seiner Herrschaft Klarheit zu verschaffen, war der in Wolfenbüttel regierende Herzog Julius zu Braunschweig und Lüneburg. Im Atlas vom Kommunionharz von 1680 wird die Vermessung eines Gebietes von rd. 30.000 Hektar dargestellt. Es handelt sich dabei wohl um die erste methodisch exakte vermessungstechnische Aufnahme einer größeren zusammenhängenden Fläche in Norddeutschland. Im Harz ordnete sich zum Ende des 17. Jahrhunderts die Forstwirtschaft weitgehend den Bedürfnissen des Bergwerks- und Hüttenbetriebs unter, was zur Entwicklung von Buchholzhainen für die Brennstoffgewinnung neben Fichtenhochwäldern führte. Nicht zufällig begegnet der Begriff „nachhalten“ im forstlichen Sinne zuerst im Entwurf einer Forstordnung für den Kommunionharz ungefähr 1654. Das eigentliche Nachhaltigkeitsprinzip formulierte der kurfürstlich sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz aber erst im Jahre 1713. Die Nachhaltigkeit ist seitdem das Leitbild der Forstwirtschaft. Mit dem nachhaltigen Ansatz ist jedoch der Wert des Harzatlasses von 1680 und der zugehörigen Forstbeschreibungen keineswegs erschöpft. Die Kombination von Karten und Texten bietet eine solche Fülle von Informationen, nicht nur zu Flächengrößen, Bodenbeschaffenheit und Bestockung, sondern zu allen kartierbaren und beschreibbaren Phänomenen, die auch nur periphere Relevanz für die Kulturlandschaft besaßen. Den wesentlichen Inhalt des vorliegenden Werkes bildet der Kartenteil mit den 74 Originalabrissen von Groskurt und Ernst, die in einer einheitlichen Größe dargestellt werden. Jedem Abriss wird eine gleichgroße Karte mit der heutigen Baumartenverteilung und den heutigen topographischen Gegebenheiten gegenübergestellt. Dadurch können an den einzelnen Abrissen die Entwicklungen bzw. Veränderungen der letzten 330 Jahre nachvollzogen werden. Auf eine kritische Edition der Texte musste angesichts des Umfangs verzichtet werden. Sie werden als Scans auf einer beigefügten CD verfügbar gemacht.

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2010

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