Marktforschung als Erfolgsfaktor von VC-Gesellschaften
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Venture Capital Gesellschaften sind mit der Herausforderung konfrontiert, auf Basis einer schwachen Informationsgrundlage weitreichende Investitionsentscheidungen in dynamischen Märkten zu treffen. Eine ausgeprägte Marktsensorik der General Partner ist Voraussetzung für die Auswahl von Investments mit optimalem Chancen- und Renditeprofil. Im Rahmen eines explorativen Forschungsansatzes konnten durch Face-to-Face-Interviews mit den General Partnern namhafter VC-Gesellschaften neue Erkenntnisse zur strategischen Verankerung und operativen Umsetzung der Marktforschung im Investitionsprozess gewonnen werden. Aus dem transatlantischen Vergleich mit dem deutlich reiferen und renditestärkeren VC-Markt in den USA ließen sich verschiedene Ansätze zur Optimierung der Screening-, Due Diligence- und Investitionsprozesse deutscher VC-Gesellschaften ableiten. So differenzieren sich renditestarke VC-Gesellschaften durch eine stark ausgeprägte Chancenorientierung im Rahmen ihrer Marktforschung, während sich weniger erfolgreiche VC-Gesellschaften eher auf die Marktrisiken der potenziellen Beteiligungen konzentrieren. Durch die Übertragung von Überlegungen der „Behavorial Finance“ (Prospect Theorie von Tversky/Kahneman) konnte nachgewiesen werden, dass sich die natürliche Risikoaversion von Menschen auch in der Beteiligungspraxis der VC-Gesellschaften negativ auf die Fondsrenditen auswirkt. So wurde gezeigt, dass die falsche Gewichtung der Markt- und Wettbewerbsrisiken gegenüber den marktbezogenen Entwicklungschancen eines Beteiligungsprojektes zu einer suboptimalen Beteiligungsauswahl führt und somit die Fondsrenditen negativ beeinflussen kann.