Supplementationsfreie fermentative Gewinnung von Milchsäure aus Thermoquarkmolke

Ziel war die Entwicklung eines kostengünstigen biotechnologischen Verfahrens zur Verwertung von Thermoquarkmolke durch supplementierungsfreie fermentative Gewinnung von Milchsäure aus Lactose. Ohne Zusatz von teuren Supplementationen konnte mit Thermoquarkmolke eine durchschnittliche volumetrische Produktivität von 3,75 g/L·h erreicht werden. Thermoquarkmolke enthält nur Spuren an Molkenproteinen, jedoch einen wesentlich erhöhten Peptidanteil, der als Grund für die hohen Produktivitäten angesehen werden muss. Die Fermentation von Thermoquarkmolke war nach 12,5 h beendet und die Lactose konnte ohne Supplementationen mit einer Ausbeute von 97,8 % in Milchsäure umgesetzt werden. Die Versuche zur Milchsäureaufreinigung mittels Elektrodialyse von Thermoquarkmolke zeigten ein lineares Verhalten von Stromverbrauch und Milchsäuretransport. Vom Gesichtspunkt der Produktreinheit ist die pH-Statierung der Fermentationsbrühe mit Natronlauge der mit Ammoniak vorzuziehen.