Cecily Brown, based on a true story
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Welche Story? Die überbordende Fleischlichkeit, etwa in den unverblümten Kopulationsdarstellungen, dazu ein Stil, als seien Lucien Freud und Francis Bacon in einem blutigen Duell aneinander geraten, das reichte bisher für eine kurze Charakterisierung des Werkes der in New York lebenden, 1969 in London geborenen Malerin Cecily Brown. Damit hat sie in den vergangenen Jahren ordentlich für Wirbel gesorgt und sich Respekt verschafft. Die neuen Bilder, die nun in der Kestnergesellschaft Hannover erstmals zur Ausstellung kommen und in diesem Band alle abgebildet sind, erscheinen in ihrem Malduktus und in ihrer Farbigkeit soweit zwar vertraut, doch hat sich plötzlich ganz überraschend der Malgegenstand der Künstlerin ein wenig gedreht. Nun lässt sie die Betrachter auch in den Genuss einer weiter gefassten Abstraktion kommen, fügt ihrem explosiv humanen Ausdruck Momente freier Beobachtbarkeit hinzu, die ihre Aussagekraft komplettieren und – fast hat man das Gefühl, das wäre folgerichtig – sie weitergebracht haben. Wahrscheinlich schreibt deshalb Michael Schober im Kunstforum International (Jan./Feb. 2011) davon, es ginge nicht darum, »dass sich scheinbar amorphe Pinselbewegungen zum identifizierbaren Gegenstand formieren. Und auch nicht darum, auf Cecily Browns Malerei wie auf ein Suchspiel zu reagieren. Sondern darum, diese Bilder als das zu erkennen, was sie sind. Als eine in hohem Maße reife und makellose Malerei von großem Raffinement und großer Delikatesse, mit der sich Brown mühelos in die Reihe der wichtigsten Farbmaler der Geschichte einreiht.« Ausstellungen: Kestnergesellschaft Hannover, 3/9/2010–7/11/2010 GEM Museum of Contemporary Art, Den Haag, 20/11/2010–27/2/2011