Entwicklung der bäuerlichen Landwirtschaft in der DDR bis zur Vollkollektivierung im sozialistischen Frühling 1960
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Im vorliegenden Buch wird über die Entwicklung der privatbäuerlichen Landwirtschaft in der ehemaligen DDR bis zur Vollkollektivierung 1960 berichtet. Anhand der gesetzlichen Regelungen wird die zielgerichtete Politik der SED zur Vergesellschaftung der Landwirtschaft aufgezeigt. Dabei wird die Wirksamkeit des Verhältnisses von Soll und Freie Spitzen als Repressionsinstrument an statistischen Daten dargestellt. Nach der Bodenreform, in der der Grundbesitz über 100 ha enteignet wurde, standen die Großbauern (Betriebe über 20 ha) im Fokus. Sie sollten als kapitalistische Unternehmen eliminiert werden und dazu war jedes Mittel recht. Die gesetzlichen Regelungen waren so, dass sie kaum Chancen zum Überleben hatten. Sie wurden regelrecht vertrieben. Man wollte den notwendigen Freiraum für die Gründung von Genossenschaften schaffen. Betroffene und deren Kinder berichten auch anhand von Gerichtsakten über ihre Erlebnisse. Dabei gliedert sich der Prozess der Vergesellschaftung des Grund und Bodens im Wesentlichen in zwei Abschnitte. Das betrifft zum einen die Zeit bis zum Volksaufstand am 17. Juni 1953, verbunden mit einer Massenflucht von Bauern in die Bundesrepublik, und zum anderen die Zeit von 1958 bis 1960, wo es letztlich um die Vollkollektivierung und damit um den Eintritt aller Landwirte in die Genossenschaft ging.