Zwischen Schützengraben und Skalpell
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Hugo Natt (1881–1963), in Langenlonsheim an der Nahe geboren und in Frankfurt aufgewachsen, nahm vom ersten Tag am Ersten Weltkrieg teil, der ihn nach Westfrankreich und nach Galizien führte, und beendete im November 1918 diesen Krieg mit seiner glücklichen und gesunden Heimkehr nach Frankfurt. In der den Medizinern eigenen Sprache, jedoch immer kritischer die militärische und politische Führung hinterfragend, zeichnet der Frankfurter Arzt ein anschauliches und genaues Bild der Ereignisse in der Etappe und an der Front, der täglichen ernüchternden, aber nie versiegenden Arbeit, des Schreckens, der kleinen Freuden des täglichen Lebens – dies alles mit den Gedanken und einem ständigen Auge nach Zuhause, wo im selben Zeitraum auch die Familie von Schicksalsschlägen nicht verschont blieb. Hugo Natts Tagebuch ist eine außerordentlich farbige, schonungslose Darstellung der Kriegsereignisse. Der tägliche Schrecken wird durch seine Gedanken fassbar – auch wenn man sich bisher nicht vorstellen wollte, wie schnell die Stimmung von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt wechseln konnte. Hugo Natt konnte kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges aus Deutschland, das ihm als Juden immer feindlicher gesinnt werden sollte, emigrieren – wer weiß, ob das Tagebuch sonst hätte veröffentlicht werden können.