Die Passivierung von Umweltschutzverpflichtungen
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Nicht zuletzt wegen Ereignissen wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 reagiert die Öffentlichkeit zunehmend sensibler auf Fragen des Umweltschutzes. Deshalb rufen Berichte über Unternehmen, die für derartig massive Umweltschäden verantwortlich sind, besonderes öffentliches Interesse hervor. Folglich entschloss sich der Shell-Konzern im Jahre 1995 wegen zahlreicher öffentlicher Proteste, die Öllager- und Verladeplattform Brent Spar an Land zu schleppen, anstatt sie im Atlantik zu versenken. Weitere Konsequenz der Umweltschädigungen war eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen zur Schonung der Umwelt, welche die Unternehmen vor neue Aufgaben und Herausforderungen stellten bzw. stellen. So beinhaltete der Konzernabschluss des Bayer-Konzerns im Jahr 2008 Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen i. H. v. EUR 298.000. Da Umweltrisiken nur begrenzt versicherbar sind, steht eine Risikovorsorge durch Passivierung von entsprechenden Rückstellungen im Blickpunkt. Dieses Buch diskutiert die verschiedenen Lösungsansätze zur rechtlichen und wirtschaftlichen Entstehung und zum maßgeblichen Passivierungszeitpunkt von Umweltschutzverpflichtungen.