Dona nobis pacem
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Der Kanon Dona nobis pacem wurde in den Jahren 1989/1990 immer wieder gesungen: in Kirchen und auf Plätzen – und dies wohl auch von Menschen, die gar nicht wussten, was die lateinischen Worte bedeuten. Als mich Frank Richter bat, einen kleinen Band zusammenzustellen, in dem die friedliche Revolution in der DDR eine tragende Rolle spielt, erinnerte ich mich schnell wieder an diesen Kanon. Weil mit Dona nobis pacem ein bestimmter Geist zum Schwingen kommt, der den gesellschaftlichen Umbruch prägte und weiter nachklingt in den einfühlsamen Texten des Autors, erscheint mir die darin ausgedrückte Sehnsucht nach umfassendem Frieden am besten geeignet, für die jetzt in einem Buch versammelten Beiträge den Titel abzugeben. Die vorliegende Publikation dokumentiert in chronologischer Reihenfolge Ansprachen und Vorträge sowie ein Interview mit Frank Richter. Drei der Texte wurden bereits in anderen Publikationen veröffentlicht: Der vom Johann-Amos-Comenius-Club herausgegebene Vortrag „Werteerziehung an der Schule – Möglichkeiten und Grenzen“ ist vergriffen. Die Dokumentation wird ergänzt durch zwei im Herbst 1989 entstandene Gedächtnisprotokolle. Ich glaube: Diese Dokumente bewegen noch heute. Sie atmen die Unmittelbarkeit der sozialen Auseinandersetzungen und der individuellen Erschütterungen des Herbstes ’89. Ich danke meinem Freund Frank Richter für die vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie Frau Dr. Dorit Körner für Beratung und notwendige Korrekturen. Thomas Brose