Corporate Compliance - Rechtspflichten zur Verhaltenssteuerung von Unternehmensangehörigen in Deutschland und den USA

Um Rechtsverstöße zu vermeiden, setzen Unternehmen verstärkt auf Corporate Compliance, eine Form der Selbstregulierung. Diese Arbeit erklärt, was genau sich dahinter verbirgt und welche Bedeutung Compliance einerseits für Unternehmen und anderseits für die Gesellschaft hat. Neben dem klassischen Aufbau einer Compliance-Abteilung werden die Aufgaben, Funktionen und Ansätze von Compliance beschrieben. Zudem wird die Entwicklung von Compliance in den USA dargestellt. Die Verrechtlichung von Compliance hat hier schon in den 1950er Jahren begonnen. Ein Meilenstein in dieser Entwicklung ist die im Jahr 1991 erlassene US-amerikanische Strafzumessungsrichtlinie. Seitdem haben Parlamente, Behörden, Gerichte und sogar private Unternehmen viele unterschiedliche compliance-relevante Bestimmungen beeinflusst. Darüber hinaus werden die in Deutschland bestehenden Compliance-Vorgaben untersucht. Neben einer Betrachtung der banken-, versicherungs- und wertpapieraufsichtsrechtlichen Bestimmungen wird ausführlich überprüft, ob eine generelle gesellschaftsrechtliche Pflicht zur Implementierung von Compliance-Systemen besteht und ob dies rechtlich zulässig ist. Dabei wird die Wirksamkeit von Corporate Compliance anhand von über 80 verschiedenen empirischen Erhebungen untersucht. Dr. Jonas Pape, geb. 1981, 2002–2007 Studium der Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Université de Fribourg, 2010 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin, 2008–2010 Referendariat in Berlin und London. Seit 2010 Rechtsanwalt in Berlin.