Untersuchungen an Wasserinsekten im Nationalpark Harz (Sachsen-Anhalt) unter besonderer Berücksichtigung von Köcherfliegen (Insecta: Trichoptera)
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Es bestand ein Bedarf, eine flächendeckende Bestandserfassung von Köcherfliegen in verschiedenen Biotoptypen durchzuführen. Diese Erhebung leistet zugleich einen Beitrag zur Inventarisierung im Nationalpark Harz (Sachsen-Anhalt), da verschiedene Gewässer noch nie limnologisch oder entomologisch untersucht worden sind. Neben dem faunistischen Aspekt wurden die gewonnenen Daten als Grundlage für weitere Fragestellungen wie z. B. der Phänologie, der Säureempfindlichkeit, der Höhenverteilung oder der Fangbarkeit von Trichoptera mittels verschiedener Methoden genommen. Im Fokus der Arbeit standen zudem angewandte Problemstellungen, wie die anthropogene Versauerung von Oberflächengewässern und Möglichkeiten der Bioindikation mittels Trichoptera. Ferner bieten die gewonnen Daten die Möglichkeit, ein MonitoringProgramm im Nationalpark Harz aufzubauen oder die Ergebnisse für die Vorgaben der EUWasserrahmenrichtlinie und bei der biologischen Gewässergüte-Beurteilung zu verwenden. Als sehr interessant erwies sich zudem die Fragestellung, einen Vergleich mit den etwa 100 Jahren zurückliegenden Erfassungen zur Köcherfliegen-Fauna von ULMER (1903, 1909, 1915, 1916) durchzuführen, was eine Langzeitbetrachtung von Trichoptera-Zönosen ermöglicht. Durch die zufällige Entdeckung der bisher unbekannten Larve von Grammotaulius submaculatus (RAMBUR, 1842) ergab sich die Möglichkeit, taxonomische Untersuchungen durchzuführen. Dieser Arbeitsschwerpunkt gewann im Rahmen vorliegender Untersuchung immer größere Bedeutung, so dass weitere Untersuchungen auf Köcher- und Steinfliegenlarven ausgedehnt wurden.