Erdogan, Papandreou & ich
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Wenn eiinerr eiine Reiise tut, dann kann er was erzählen. Und wenn einer viele Reisen tut, dann kann er viel erzählen. Der Kabarettist und Autor Willi F. Gerbode reist viel und gern. Manch einer meinte bereits, er werde sich eines Tages selbst begegnen. Doch bevorr das geschiiehtt, wendet sich der Autor erst einmal denen zu, die er auf seinen Trips im östlichen Mittelmeer kennen gelernt hat. In seinem aktuellen satirischen Reisebuch ERDOGAN, PAPANDREOU & ICH scheinen viele davon auf: der Ticketverkäufer im Hafen von Rhodos ebenso wie dessen weibliches Pendant im „Tal der Schmetterlinge“; die Pensionswirtinnen und -wirte auf der Inselgruppe der Kykladen genauso wie ein volldeutsch integrierter Türke aus dem Schwäbischen mit Zweitwohnung in Izmir; Angelina Jolie und Brad Pitt beim Dreh vor Santorini ebenso wie die Titelhelden Erdogan und Papandreou, tränenüberströmt auf dem Weg in die griechisch-türkische Freundschaft; dazwischen jede Menge Bus-, Taxi-, Trittbrettfahrer und die ungeliebte Reisebegleiterin Dini aus Holland, die sich als Filzlaus entpuppt. Derr Reiisende hatt Gellegenheiitt über die multiplen Kreuzzeichen zu sinnieren, jene Ganztagsgymnastik, mit der ein Touri bei jeder Busfahrt konfrontiert wird. Der Forschungsreisende, bewandert im Neugriechischen, erhält zudem immer wieder Gelegenheit die Bedeutung und Herkunft griechischer Begriffe und Eigenarten aufzudecken, z. B.: Warum sprechen griechische Frauen so laut, selbst wenn sie telefonieren? Was ist der Zusammenhang zwischen Schlager und Tragödie? Warum sind Türken (gast-) freundlicher als Griechen? Warum bezeichnen Griechen die Türken als Hunde der Amerikaner? Warum nutzen die Hellenen dasselbe Wort für Gastfreund und Feind? Obwohl Gerbode auf seinen Reisen mehr als geschäftig erscheint, findet er dennoch auch die Muße, für die FDP eine unbewohnte griechische Insel zu finden, und er wird damit Teil des großen europäischen Ganzen, das die Finanzprobleme des hellenischen Staates löst. Zwischendurch spielt Zwiischendurrch spiielltt derr Reiisende mit seiner Frau eine Reiseversion von „Wer wird Millionär?“ und stellt die 32000-Euro-Frage nach dem ersten Chefpiloten von Olympic Airways, weist ihr e An twor t - „Tarpeius!“ - als falsch zurück - „Das ist der mit dem Felsen.“ - und nennt die einzig richtige: „Der mit dem Wachs zwischen den Flügeln - Ikarus natürlich.“ - Rücksturz auf 500 Euro. „„„Orrtte bedeutten an siich weniig; man muss siie siich durrch diie Reiise verrrdiienen““, sagt Ernle Bradford in seinem Buch über Homers Reisen. Willi F. Gerbode verdient sie sich, findet dabei auch noch Zeit, andere Touris „in Licht zu malen“ (fotografieren), jungen Chinesinnen und einer Südkoreanerin auf Rhodos als Reiseführer zu dienen - und irgendwann begegnet er sich auf seinen „Reisen in den eigenen Süden“ selbst. Nun aber macht er sich mit seinem literarischen Urlaubskabarett auf, dem Publikum in den Oasen der deutschen Bildung, den Volkshochschulen und Bibliotheken, den Süden nahe zu bringen - seinen sehr eigenen.