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Psychische Langzeitfolgen bei kriegstraumatisierten Bosniern in Deutschland

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In Deutschland wird viel über die Integration von Migranten diskutiert, am meisten dann, wenn medienwirksame Ereignisse wie Ehrenmorde, Gewalt an Schulen in sozialen Brennpunkten oder provokante Thesen wie von Thilo Sarrazin im Herbst 2010 geäußert die ethischen Grundsätze der deutschen Gesellschaft zu erschüttern drohen. Forschungsarbeiten im Bereich Leben im Exil stellen deutlich dar, dass mit einer Immigration in ein westliches Industrieland zwar die existentielle Grundversorgung der Migranten gesichert ist und darüber hinaus keine unmittelbare Gefahr der Verletzung der körperlichen Integrität mehr besteht. Nichtsdestoweniger kann das Leben im Exil als ein potentieller traumatischer Stressor angesehen werden, der enorme psychische Belastungen verursacht. Erzwungene Arbeitslosigkeit, unsicherer Aufenthaltsstatus, mangelnde Sprachkenntnisse, Trennung von Freunden und Familie, langfristige Unterbringung in Migrantenheimen, langfristige Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung sowie die Sorge um Personen, die sich auch weiterhin im Heimatland befinden, fördern eine depressive Symptomatik und erschweren die Verarbeitung der Erlebnisse, die den Ausschlag für das Verlassen der Heimat gaben. Die Exilsituation kann eine bereits vorhandene posttraumatische Belastungssymptomatik aufrechterhalt bzw. eine latent vorhandene Symptomatik zum klinischen Vollbild bringen. Insofern wird in der Studie untersucht, ob eine verbesserte Integration der Migranten in Deutschland zu einer Abnahme der individuellen posttraumatischen Belastungssymptomatik führt und Integration somit als protektiver Faktor im Verlauf der Posttraumatischen Belastungsstörung gewertet werden kann.

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