„Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt“
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Kaum ein Autor des zwanzigsten Jahrhunderts hat die österreichische Seele so treffend analysiert wie der zu Lebzeiten umstrittene und mittlerweile zum Staatsdichter avancierte Thomas Bernhard. Seine fast dreißig Jahre andauernde Provokation und Übertreibungskunst ist bis heute kaum erreicht worden, und fasziniert Leser und Wissenschaft gleichermaßen. Sein Werk sei die wohl radikalste Herausforderung in der österreichischen Literatur nach 1945, schrieb einst der Bernhard-Forscher Wendelin Schmidt-Dengler, und diese Diagnose behält bis heute ihre Gültigkeit. Clemens Götze geht diesem Befund nach und zeigt die Bruchlinien und Widerstände in Bernhards Texten auf. Er untersucht in diesem Band verschiedenste Werke wie Amras oder Holzfällen bis hin zu späten Dramen wie Heldenplatz oder Elisabeth II. und beleuchtet dabei unterschiedliche Themenmotive wie Krankheit, Tod oder Erinnerung, denen in Thomas Bernhards Schaffen besondere Relevanz zukommt. Vor dem Hintergrund von Bernhards Medienpräsenz werden neue Perspektiven auf das Werk erprobt und das interpretatorische Potenzial der Texte offengelegt, die von Prosa, über Dramen bis hin zum Leserbrief reichen und damit ein überaus vielseitiges Spektrum abbilden. Hier wird deutlich, was Elfriede Jelinek meinte, als sie in ihrem Nachruf auf den Dichter schrieb, dass an diesem toten Giganten niemand mehr vorbeikomme. – Mit einem Nachwort von Prof. Dr. Bernhard Sorg