Zwischenräume: Helga M. Novaks polnische Phantasien
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Die Societas Jablonoviana (Fürstliche Jabłonowskische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig) wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert vom Fürsten Józef Aleksander Jabłonowski (1711-1777), einem polnischen Mäzen der Kultur und Wissenschaften, an der Leipziger Universität ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es damals, allgemein die Wissenschaften zu fördern, indem jährlich Preisfragen zu Mathematik / Physik, Ökonomie und zur polnischen / slawischen Geschichte ausgeschrieben und die besten Arbeiten mit dem Jabłonowski-Preis ausgezeichnet wurden. Die Gesellschaft überdauerte alle Wirren der Geschichte und versteht sich heute als Vermittlerin und Mitgestalterin der deutsch-polnischen Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen. In diesem Sinne werden alle zwei Jahre junge Wissenschaftler, abwechselnd aus Polen und aus Deutschland, die sich um die Förderung des deutsch-polnischen Dialogs besonders verdient gemacht haben, mit dem Jabłonowski-Preis geehrt. 2009 ging der Jabłonowski-Preis an Prof. Dr. Izabela Surynt von der Universität Wrocław. Gewürdigt werden damit besonders ihr Buch „Das ‚ferne‘, ‚unheimliche‘ Land. Gustav Freytags Polen“, zugleich aber auch ihre bisherigen wissenschaftlichen Leistungen, die von den Forschungen über deutsche Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts, über polnische und deutsche Erinnerungskulturen, Studien über Stereotype, Mythen und kollektive Symbolik bis zur Untersuchung des deutschen Kolonialismus und Nationalismus reichen. Die Laudatio hielt Hubert Orłowski, Professor im Ruhestand der Adam-Mickiewicz-Universität Posen und korrespondierendes Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften.