Probleme der Agglomeration für die Finanzpolitik
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Zur Ausgabenpolitik des Staates und deren Einfluss auf die Raumstruktur existieren zahlreiche Analysen und Studien. Obwohl prinzipiell gleich hoch, wird in der regionalökonomischen Diskussion der Einnahmengenerierung des Staates hingegen kaum Beachtung geschenkt und die vorhandene Literatur muss als unzureichend bezeichnet werden. Der Autor setzt genau in dieser Lücke an und rückt die regionalen Wirkungen einer einheitlichen Steuergesetzgebung in den Fokus seiner Arbeit. Nach einer Darstellung der Theorien zur Agglomeration und deren Einfluss auf die Ziele der Staatstätigkeit wendet sich der Autor detailliert dem deutschen Steuersystem zu. Hierbei wird der Frage nachgegangen, inwiefern und in welchem Ausmaß die verschiedenen Steuern in Deutschland einem regionalen Effekt unterliegen und mithin von der Gestaltung des Steuersystems auch regionale Rückwirkungen ausgehen. Vertieft wird diese Fragestellung am Beispiel der Einkommensteuer. Nach einer deskriptiven Analyse zu dem regionalen Aufkommen und der regionalen Zusammensetzung der Einkommen werden die Wirkungen der großen Einkommensteuerreform aus dem Jahre 2000 auf die Kreise und kreisfreien Städte modelliert. Damit stellt der Autor den gängigen akteursfokussierten Simulationsmodellen erstmals ein regionales Pendant gegenüber. Die Ergebnisse sind hierbei zweigeteilt: Gemessen an der Steuerzahlung wurden die rückständigen Regionen wesentlich stärker entlastet als die Boomregionen (20 % versus 13 % Einsparung). In Bezug auf die regionalen Effekte kehrt sich die Einflussnahme auf Grund der unterschiedlichen Steuerbasen hingegen um. In den wirtschaftlich erfolgreichen Regionen wurde das verfügbare Einkommen, und damit eine wesentliche Einflussgröße für das weitere Wachstum, um bis zu 3,5 % erhöht, gegenüber von 1,5 % in den schwach entwickelten Regionen. Die große Einkommensteuerreform unterstützte daher den Agglomerationsprozess und wirkte der allgemein von der Politik propagierten Angleichung der Lebensverhältnisse entgegen.