Wasser - die Seele eines Gartens
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Alte Gartenanlagen sind ein wichtiger Bestandteil unserer traditionsreichen Kulturlandschaft – sie prägen unser Umfeld in ihren verschiedensten Funktionen und diesen entsprechenden Gestaltungen und Ausformungen: Seien es historische Nutzgärten, die der Versorgung mit Gemüse und Obst dienten, seien es fürstliche Ziergärten, die Macht und guten Geschmack ihrer Besitzer zur Schau stellten, seien es die Volksgärten, die besonders nach 1900 einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeiten zur Naherholung boten. Ein großer Teil unserer Umwelt ist also gärtnerisch gestaltete Umwelt. Natürlich haben sich die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen in vielen Fällen längst gewandelt: Kein Fürst schreitet mehr die Schmuckbeete seines Barockparks entlang, ein großer Teil der Bevölkerung deckt seinen Gemüsebedarf heute auf dem Markt und im Supermarkt, und die Volksparks haben als Erholungsgebiete enorme Konkurrenz bekommen. Doch werden die alten Anlagen als wichtige geschichtliche Denkmäler gepflegt; zugleich haben sie nichts von ihrer erholsamen und anregenden Wirkung und Anziehungskraft verloren. Wo diese Wirkung beeinträchtigt wurde oder nicht mehr richtig wahrgenommen werden kann, bemüht sich insbesondere die Gartendenkmalpflege um Bewusstseinsbildung sowie Schutz und Reaktivierung des Vorhandenen. Dass beim Nachdenken über Kultur und Heimat Gärten eine wichtige Rolle spielen, liegt also unmittelbar auf der Hand. Im vorliegenden Band und der zugrunde liegenden Tagung von 2010 steht das Wasser als bedeutendes Element unserer Gärten im Mittelpunkt. Ein Wort des großen Gartenkünstlers Friedrich Ludwig von Sckell beschreibt prägnant die herausgehobene Stellung des Wassers: Er spricht von der „Seele eines Gartens“. Ein historischer Überblick über den Einsatz und die Bedeutung von Wasser im Garten leitet den Band ein. Viel Raum wird dann dem heutigen Umgang mit historischen Anlagen gewidmet, ihrer Erforschung, Pflege und Nutzungsaktivierung für Gegenwart und Zukunft. Das Spektrum umfasst historische Anlagen in Privatbesitz und öffentliche Anlagen verschiedenen Ausmaßes gleichermaßen. Zierbrunnen der Wirtschaftswunderzeit, städtische Kanäle aus dem frühen 20. Jahrhundert, aber auch ganze Parklandschaften des Barock sind vertreten. Wasser in seinen vielfältigen Gestaltungs- und Erscheinungsformen, in unterschiedlichster Nutzung und mit je unterschiedlichen Anforderungen an die Gegenwart wird so dargestellt. Rechtliche Grundlagen fehlen ebenso wenig wie wichtige technische Hinweise, die Anregungen für Renovierungen bieten.