Die Ökonomie der Macht
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Michel Foucault (1926-1984) verstand „Ökonomie“ als komplexen Vergesellschaftungsmodus. Dazu erweiterte er den Begriff um die Dimensionen der Disziplinierung, der Normalisierung und der Sexualisierung. Somit nutzte der Philosoph den Terminus vornehmlich zur Beschreibung von Machtbeziehungen und rationaler Machtausübung. Um zu belegen, inwiefern Ökonomie bei Foucault nicht auf Wirtschaftsprozesse beschränkt bleibt, greift Thomas Krämer Foucaults Analysemodi der politischen Ökonomie des Körpers, der Bevölkerung und der Wahrheit auf. Im Rahmen von Foucaults „Genealogie der Machtbeziehungen“ fragt der Autor, inwiefern dem Aufkommen der kapitalistischen Ökonomie im 18. Jahrhundert eine inhärente und disziplinierende Körperpolitik zu Grunde gelegt werden kann. Welche um den menschlichen Körper herum situierten, institutionellen Maßnahmen und Wissensformen machten es möglich, einen industriellen Produktionsapparat aufzubauen? Wie ist das Verhältnis der Macht der Ökonomie und dem von Foucault operationalisierten Begriff der „Ökonomie der Macht“ zu verstehen? Basierend auf mehreren historischen Durchläufen illustriert dieses Buch einige Prinzipien der radikalen Kulturkritik Foucaults und zeigt letztendlich, dass sich seine Forschungsschwerpunkte mit der Einführung des Begriffs der „Gouvernementalität“ gegen Ende der 70er-Jahre zunehmend zur paradoxalen Funktion der Subjektivierung verschieben.