Kunigund macht warm von unt'
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Als Paul Gerhardt im Jahr 1656 eines der beliebtesten Lieder der Christenheit dichtete, stellte er sich in eine lange Tradition des Bauernstandes. Sein Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit“ schäumt über vor der Lust am Sommer, der überbordenden Natur, dem quicklebendigen Bauernhof mit Glucken, Tauben, Bienen, und Schafen. Es entsprach dem festen Glauben der Christen, dass all dieses Glück der reichhaltigen Natur der Güte Gottes zu verdanken sei. Natürlich war das Leben damals viel direkter als heute von der Natur und ihrem Wachstum und damit vom Wetter abhängig. Weil es keine zuverlässigen meteorologischen Vorhersagen gab, lag es nahe, sich auf Erfahrungen zu stützen. So bastelte man sich die Wettervorhersagen nach den christlichen Feiertagen, nach Wochentagen, Monatsnamen oder Jahreszeiten zusammen. Es ist nicht verwunderlich, dass Glaube und Aberglaube, Erfahrungen und Beobachtungen des Wetters nicht mehr voneinander zu trennen waren. Damit aber bekommen die Bauernregeln einen kulturhistorischen Wert. Sie ermöglichen uns Einblicke in das Leben damals und ergänzen unser Wissen über Sorgen, Ängste, Träume und Hoffnungen unserer Ahnen.
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