Information und Corporate Governance
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Information ist heute das zentrale Regelungsinstrument der Unternehmens(leiter)kontrolle sowohl im europäischen, als auch im deutschen Börsengesellschaftsrecht. Inwieweit mit Hilfe des Informations- und Transparenzmodells eine Verbesserung der Corporate Governance in der börsennotierten Aktiengesellschaft erreicht werden kann, ist daher eine der zentralen Fragen des gesamten Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts. Das Werk untersucht eine Thematik, die an der Schnittstelle zwischen ökonomischer Theorie und Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht liegt. Ausgangspunkt ist die kritische Aufarbeitung der ökonomischen Untersuchungen zur Erforderlichkeit einer gesetzlichen Informationsregulierung, der Kapitalmarkteffizienzhypothese und zur externen Corporate Governance. In einem nächsten Schritt werden die funktionalen Grundlagen des Regelungsinstruments Information analysiert und systematisiert. Darauf aufbauend wird ein konsistentes Informationsmodell skizziert, das als regulatives Herzstück der externen Unternehmens(leiter)kontrolle dienen und die internen Kontrollmechanismen ergänzen und überlagern kann. Dieses aus Corporate Governance-Sicht grundsätzlich positiv zu beurteilende Informationsmodell hängt jedoch entscheidend von der Ausgestaltung des Systems der Informationsabsicherung ab. Da Abschlussprüfung, staatliche Aufsicht und strafrechtliche Sanktionen keine ausreichende Gewähr für die Wahrheit und Vollständigkeit der Kapitalmarktinformationen bieten, bestimmt sich die Leistungsfähigkeit des Informationsmodells nach der Wirksamkeit des zivilrechtlichen Informationshaftungssystems. Die Untersuchung deckt erhebliche Schwächen des gegenwärtigen, größtenteils auf deliktsrechtlichen Anspruchsgrundlagen beruhenden Systems der Informationshaftung auf und erarbeitet lege ferenda Vorschläge für die Schaffung eines effektiven Systems der Informationsabsicherung.