Arbeitsfeld Schule und Musikschule
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'Schülerorientierung bedeutet eben auch, die Schüler und Schülerinnen ›dort abzuholen, wo sie sind‹. Für das Fach Musik heißt das in aller Regel, die Schüler und Schülerinnen in den verschiedensten Bereichen der Rock- und Popmusik ›abzuholen‹, um sie dann in die vielfältigen anderen Bereiche, die Musik noch zu bieten hat, einzuführen. [.] Wenn aber der schülerorientierte Musikunterricht zur pädagogischen Leitlinie erhoben wird, so hat sich ein so verstandener Musikunterricht von einem einseitig auf Traditionen beruhenden Musikbegriff zu verabschieden und auch für die Musikpädagogik einen Musikbegriff zuzulassen, der prinzipiell alles Hörbare in die Musik mit einschließt. [.] An den Ausbildungsstätten für Musikpädagogen ist die ›Ausrichtung am Traditionsprinzip‹ leider immer noch vorherrschend. Zwar ist auch hier eine Steigerung des Seminar- und Unterrichts-Angebotes in den Bereichen jenseits des Traditionsprinzips zu beobachten, es kann dennoch festgestellt werden, dass die Ausbildung in diesen Bereichen in Bezug auf die Schulwirklichkeiten und Schulpraxis nicht angemessen ist. [.] Das integrative Konzept baut im wesentlichen auf zwei Säulen auf. Da ist zum einen die Säule dessen, was in den Richtlinien als das ›Traditionsprinzip‹ bezeichnet wird und zum anderen die Säule des Jazz verstanden als Weltmusik in einem umfassenden Sinne. Das integrative Konzept beinhaltet also sowohl die künstlerische Vermittlung der Vielfalt der sogenannten ›klassischen‹ Musik als auch die Vermittlung der vielfältigen Erscheinungsformen des Jazz. Beide Säulen sollen in der [.] ›nicht-hierarchischen Integration‹ miteinander verbunden werden.'