"La France, le maillon faible en Occident?"
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Lange Zeit war in der Wahrnehmung der Franzosen Deutschland fast ausschließlich mit der Bundesrepublik gleichgesetzt, die DDR erfuhr keinerlei Beachtung. Das änderte sich erst im Zuge der internationalen Anerkennung in den 70er Jahren Stück für Stück. Drei wesentliche Phasen der Beziehungen unterscheidet der Autor: Die Bemühungen der DDR um die Gunst Frankreichs vom Ende der 60er Jahre bis zur Anerkennung 1973, eine Phase der Stagnation der Beziehungen unmittelbar darauf, und schließlich die zweite Hälfte des Jahrzehnts im Zeichen der Verhandlungen um eine Entspannung der Beziehungen in ganz Europa. Doch auch die Jahrzehnte vorher und nachher werden in diesem Buch in Kürze behandelt. Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR standen aber nicht für sich, sondern in einem engen Geflecht zu jenen mit Bonn und Moskau. Jede Interaktion mit einer dieser Parteien hatte Folgen für den weiteren Kontakt mit den anderen. Die Analyse bezieht sowohl exogene, globale Faktoren des Kalten Krieges als auch endogene, kontinentaleuropäische Faktoren der deutschen Teilung mit ein. Der Fokus liegt hierbei auf den außenpolitischen Bemühungen der DDR, unter anderem weil viele Spezifika und Antriebe ihrer Außenbeziehungen zu Westeuropa einer genaueren Erklärung bedürfen. Die Untersuchung gliedert sich nach den Beziehungen verschiedener gesellschaftlicher und politischer Ebenen zum jeweils anderen Land, namentlich der Parteien und Gewerkschaften, der halboffiziellen und offiziellen Interaktionen, der gesellschaftlichen Kräfte, der Kulturträger und der Wirtschaft.