Three essays on trade and finance
Autoři
Více o knize
Das Ziel dieser Arbeit ist es, drei unterschiedliche Verknüpfungen von ökonomischer Globalisierung und (lokaler) Finanzmarktentwicklung aufzuzeigen. Das erste Kapitel gibt einen Literaturüberblick. Das zweite Kapitel leistet einen Beitrag zur Diskussion über die kausalen Zusammenhänge zwischen institutionellem Umfeld (ökonomische und politische Institutionen), ökonomischer Entwicklung (inkl. Finanzmarktentwicklung) und dem Grad der Offenheit gegenüber internationalem Handel. Die Analyse bedient sich der Heteroskedastizität in den Daten, um kausale Beziehungen zu identifizieren. Die Resultate legen einen Einfluss von ökonomischer Entwicklung auf ökonomische, aber nicht politische, Institutionen nahe. Die ökonomische Entwicklung eines Landes wiederum wird von politischen Institutionen beeinflusst. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung lässt sich kein signifikanter Effekt vom Grad der Offenheit eines Landes bezüglich internationalem Handel auf die ökonomische Entwicklung und auf das institutionelle Umfeld feststellen. Das dritte Kapitel untersucht, ob die Steuerbelastung eines Landes die Finanzmarktintegration beeinträchtigt, indem der Einfluss von Unternehmenssteuern auf die Entscheidung eines Finanzunternehmens, sich an einem bestimmten Ort niederzulassen, empirisch abgeschätzt wird. Die Schätzung wird mittels einer Regression der Anzahl grenzüberschreitender Übernamen und Akquisitionen auf statuarische Steuersätze und effektive Durchschnittssteuern vorgenommen. Die Resultate weisen darauf hin, dass die Steuerbelastung grundsätzlich einen negativen Effekt auf die grenzüberschreitenden Übernahmen im Finanzsektor hat. Die Effekte sind aber nicht bei allen Finanzunternehmen gleich stark ausgeprägt. Ein wichtiges Resultat ist, dass die Standortwahl nicht ausschliesslich von der Steuerbelastung abhängt. Die Entscheidung wird ebenfalls von anderen (Rahmen-)Bedingungen beeinflusst. Vor allem exogene Faktoren, wie Informationskosten, die aus der geographischen Distanz und unterschiedlichen Sprachen entstehen, sind ebenfalls entscheidend. Das vierte Kapitel geht der Frage nach, inwieweit eine staatliche Exportrisikoversicherung die Risiken bei Exporten in politisch und ökonomisch instabile Länder abschwächen kann. Die Arbeit untersucht dazu den Einfluss der Schweizerischen Exportrisikoversicherung auf Warenexporte und die Exportstruktur bezüglich Bestimmungsland, Länderrisikokategorie und Industriesektor. Die Resultate weisen auf einen langfristigen Effekt hin. Insgesamt haben die gewährten Garantien der Schweizerischen Exportrisikoversicherung die Warenexporte in den Jahren 2006 bis 2008 um rund 1% erhöht. Vor allem Schwellenländer mit mittlerer Risikoklassifikation sowie die chemische Industrie und die Maschinenindustrie profitierten von den Exportrisikogarantien.