Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald
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Der Pfälzerwald zeichnet sich wie viele Mittelgebirgsregionen in Deutschland zumindest zeitweise durch einen Abflussüberschuss aus, der an die angrenzenden Landschaftsbereiche weitergegeben wird. Das zeigt sich in einer großen Anzahl natürlicher Quellen mit einem anschließenden dichten Netz kleiner Fließgewässer. Als drittes Element sind künstliche Teiche zu nennen, von denen es im Pfälzerwald etwa 1000 Einzelanlagen gibt, wenn man jede in den topographischen Karten ausgewiesene Anlage gesondert zählt. Diese Teiche, im Pfälzerwald häufig auch als „Wooge“ bezeichnet, wurden z. T. schon im Mittelalter angelegt, meist zur Fischzucht, aber auch zur Wasserkraftnutzung (Mühlen, Sägewerk, u. s. w.). Eine Besonderheit im Pfälzerwald ist ein System von Woogen und Verbindungskanälen, die meist in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Trift von Brennholz Richtung Rhein angelegt wurden, und das in großen Abschnitten noch verhältnismäßig gut erhalten ist und schon alleine aus kulturhistorischen Gründen erhalten werden sollte. Daneben haben die Wooge eine Bedeutung für Landschaftsbild und Erholungsnutzung im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Als negativ wird zurzeit angesehen, dass das Fließgewässer durch solche Anlagen unterbrochen und möglicherweise in seiner ökologischen Funktion beeinträchtigt wird. Dem ist entgegenzuhalten, dass der Woog selbst als Sekundärbiotop eine hohe ökologische Bedeutung haben kann. Es ist also eine umfangreiche Bewertung der einzelnen Anlagen nach verschiedenen Kriterien und in Kombination miteinander vorzunehmen, bevor über Handlungsalternativen entschieden wird (Aufgabe der Nutzung, gezielter Verfall, Sanierung oder gezielte Pflege). Im vorliegenden Bericht wird auf diese Problematik ausführlich eingegangen. Es wird der Versuch unternommen ein übersichtliches Verfahren zur Bewertung mit entsprechenden Folgerungen zum weiteren Umgang mit solchen Woogen zu entwickeln und die Umsetzung an ausgewählten Beispielen zu dokumentieren.