Der General
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Charles de Gaulle hat der Geschichte Frankreichs stärker den Stempel aufgedrückt als jeder andere. Der Mann, der kompromisslos vom Londoner Exil aus das „Freie Frankreich“ behauptete, seinem Land 1958 eine neue Verfassung gab und die Kolonien in die Unabhängigkeit entließ, hielt zugleich eisern an überlebten Ideen von „grandeur“ fest, die Frankreichs Blick auf die Wirklichkeit verzerren. Johannes Willms zeigt in seiner Biographie Größe und Grenzen des Generals, der laut Umfragen 70 Prozent seiner Landsleute als größter Franzose aller Zeiten gilt. Im Sommer 1940 liegt Frankreich am Boden. Hitlers Armeen haben das Land überrannt, die Mehrheit der Franzosen arrangiert sich mit der Besatzungsmacht und dem Vichy-Regime unter Marschall Pétain. Doch in seinem Londoner Exil arbeitet ein Mann völlig unbeeindruckt für die Auferstehung Frankreichs, der so gut wie nichts vorzuweisen hat: kein Land, kein Geld und keine Truppen. Charles de Gaulle wird der „Retter“ Frankreichs werden - und der Schöpfer eines Mythos, den die meisten Franzosen bis heute für die historische Wahrheit halten.