Bildungstheorie in der Diskussion
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Moderne Gesellschaften sind in besonderem Maße auf umfassende Bildung ihrer Mitglieder angewiesen. Diese ist nicht nur gesellschaftlich notwendig, um in globalen Wettbewerbsprozessen bestehen zu können. Auch individuelle Erfolgschancen sind wesentlich von erworbenen Bildungsgraden abhängig. Kann und soll aber Bildung darin bestehen, Menschen zu funktionsfähigen Mitgliedern einer sozialen Gemeinschaft zu machen? Wird Bildung damit für politische oder ökonomische Zwecke instrumentalisiert? Oder impliziert die Idee von Bildung den Anspruch jeder und jedes Einzelnen zur autonomen Selbstformung und selbstbestimmten Lebensführung? Zwar lassen sich gesellschaftliche und individuelle Perspektive nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen. Wohl aber muss gefragt werden, an welchem Bildungsverständnis, an welchen Bildungskonzepten wir uns orientieren sollen. Antworten hierauf lassen sich weder schnell noch einfach finden, denn es geht nicht um abstrakte Definitionen, sondern um politische Entscheidungen, um die Ausgestaltung von Bildungs- und Erziehungsinstitutionen und um die normative Auskunft darüber, welchen Wert Bildung für uns hat. Wenn „Bildung“ nicht als bloßes Schlagwort fungieren soll, muss stets neu um eine inhaltliche Bestimmung gerungen werden, sind Bildungsdiskurse immer wieder kritisch zu reflektieren, wird auch an die bis in die Antike zurück zu verfolgende Tradition des Bildungsdenkens zu erinnern sein. Mit Beiträgen von Hans-Ulrich Baumgarten, Dietrich Brenner, Alex Burri, Sarhan Dhouib, Bärbel Frischmann, Johann Kreuzer, Heinrich Niehues-Pröbsting, Wolfgang Struck und Ulrich Tadday.